Heute ist der Tag der Jahreswende,
ich notiere im Keller die Zählerstände
und schaue nach ob im letzten Jahr
der Verbrauch noch höher war.
Mittags wird kräftig Schnee geschoben
auch wenn die Flocken noch so toben.
Sieht mich der Nachbar, das ist klar,
wünsch ich ein gutes "Neues Jahr".
Während ich draußen streue und fege,
denke ich nach, ich überlege,
habe ich wirklich nichts vergessen
oder fehlt noch etwas zum Abendessen.
Ich denke auch an den Neujahrsmorgen,
da machen Kopf und Magen Sorgen,
was ich noch brauche ist Aspirin-
noch schnell zur Apotheke hin!
Am Abend dann, zu zweit allein,
sitzen wir bei einer Flasche Wein,
schauen uns den Jahresrückblick an
und selbstverständlich auch „ Dinner for one.“
Wenn es draußen pfeift und kracht,
schauen wir in die dunkle Nacht.
Vorbei das schöne, alte Jahr,
was so schlecht doch gar nicht war.
Skeptisch begrüßen wir das Neue,
mit unserer alt gewohnten Treue
und fragen uns was hält die nächste Zeit
für Überraschungen bereit?
In der Zeitung war viel zu lesen
kein Zuschuss mehr für Zahnprothesen,
die Krankenkassen sind fast blank,
das macht uns ehrlich jetzt schon krank.
Im Klartext wird das künftig heißen,
willst du gut sehen oder gut beißen,
zeitgleich beides wird zu teuer.
Mein Gott, ist das nicht ungeheuer?
Leer sind auch die Rentenkassen,
kein Geld um Renten anzupassen.
Keiner hat heut mehr Erbarmen
mit den Rentnern und den Armen.
Überall steigen die Gebühren,
wohin soll das denn noch führen?
Vorbei der Traum vom "Koffer packen",
da hilft nur noch, den Jack – Pott knacken.
Gudrun Nagel-Wiemer
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